Marion Schmickler bei Mitmischen! (Bild: ARD)
Um 14 Uhr ist tagesschau-Zeit im Studio New York. Drei Stunden zuvor führen Marion Schmickler und Martin Ganslmeier durchs dortige ARD-Studio, die Schnitt- und Besprechungsräume und – als Highlight – auf die studioeigene Terrasse mit Blick auf Midtown-Manhattan. Bereits während der Führung werden on the go eingestreute Fragen beantwortet. So möchte eine Teilnehmerin wissen, was eigentlich der Unterschied zwischen einem Korrespondenten und einem Producer ist. Viele Fragen drehen sich um die Tätigkeit als Auslandskorrespondent/in. Nach der Vorstellung des gesamten Studioteams stellen sich Charlotte Voß, Marion Schmickler und Martin Ganslmeier im Konferenzraum den Fragen der aufgeschlossenen und wissbegierigen Gäste.
Martin Ganslmeier bei Mitmischen! (Bild: ARD)
Schwerpunkte sind dabei der Spagat zwischen einer ausgewogenen Berichterstattung über New York und Kanada. Dass das Studio New York auch für das flächenmäßig zweitgrößte Land der Welt zuständig ist, ist eine Überraschung für einige Gäste. Ebenso, dass für Reportagen aus der kanadischen Arktis teilweise mehrere Tage An- und Abreisezeit eingeplant werden müssen. Die Teilnehmer/innen erfahren auch, dass das New Yorker Team einem ungewöhnlichen Arbeitsrhythmus folgt: So wird wegen der sechs Stunden Zeitverschiebung oft bis spätabends gearbeitet, um es in Deutschland in die Frühnachrichten zu schaffen, oder umgekehrt frühmorgens angefangen, um alles für die "tagesschau um 14:00 Uhr" fertig zu bekommen. Martin Ganslmeier sorgt mit folgender Anekdote für einen Aha-Effekt bei den Teilnehmern/innen: "Wenn du zehn Amerikaner fragst, ob sie dir ein Interview geben wollen, sagen acht ja – in Deutschland wäre es genau umgekehrt."
Und Charlotte Voß ergänzt, dass die Protagonisten/innen der Weltspiegel-Berichte stets ihre Geschichten aus einer eigenen Motivation heraus erzählen und nicht etwa von der ARD bezahlt würden. Neben einigen Fragen zum "heißen Informationsdraht" zu den Vereinten Nationen, insbesondere dem Sicherheitsrat, dreht sich natürlich ein Großteil der Diskussion um die am 5. November anstehende US-Wahl. Die Korrespondenten/innen erklären, dass sie gemeinsam mit dem Studio Washington für die Wahlberichterstattung zuständig seien und sich die Arbeit so gut es ginge aufteilten. Eine Ausnahme bildeten Berichte über "harte politische Fakten" – für diese sei grundsätzlich das Team aus Washington D.C. zuständig. Gefragt nach ihren persönlichen Einschätzungen zum Ausgang der US-Wahl antworten die Korrespondenten/innen, dass das Rennen durchaus noch sehr eng sei, da zwar viele Amerikaner/innen darin übereinstimmten, dass Donald Trump ein schrecklicher Mensch sei, es ihnen persönlich aber in der Regierungszeit Trumps wirtschaftlich gesehen besser gegangen sei und es weniger Krieg gegeben hätte. Auch spiele der Ukrainekrieg nicht so eine große Rolle in Amerika, weswegen sich viele Amerikaner/innen wünschten, dass die Steuergelder lieber im Land und nicht für Kriege im "fernen" Europa investiert werden sollten. Schließlich berichtet das Team noch, dass es auch im Jahr 2024 noch Wähler/innen gebe, die Kamala Harris die Eignung für das Präsidentschaftsamt per se absprächen, da sie als Frau einfach "zu emotional" für den Job sei.
21.10.2024