von Chadia Hamadé
David Geurts steht hinter dem Moderationspult des Duisburger Regionalstudios und wünscht sich, angesprochen auf die Frage, welche Themen ihm im WDR auf den unterschiedlichen Ausspielwegen aus seiner Lebenswirklichkeit auf dem Land fehlen, mehr Einblicke in das kulturelle Landleben – David ist Musiker und spielt in einem Tambourcorps im niederrheinischen Hamminkeln und fühlt sich nicht ausreichend repräsentiert, er kann sich gut vorstellen, dass sein WDR in kultureller Hinsicht mehr kann. Ähnlich geht es Maksim Bondarenko, der junge Mann engagiert sich ehrenamtlich in der Kommunalpolitik, "die macht vor Ort unsere Demokratie aus, wir sind nah dran und packen mit an", sein Wunsch: Mehr Sichtbarkeit der Debattenvielfalt auf dem Land. Die beiden jungen Männer berichten auf dem Landleben trifft ARD Abend aus dem Leben und sind mit den verantwortlichen RedakteurInnen schnell im Dialog über ihre Themenwünsche. Am Niederrhein sind es vor allem Geschichten von Menschen, die ehrenamtlich in Vereinen arbeiten, die regelmäßig ins Programm sollen.
Das Leben auf dem Land ist vielfach durch das Ehrenamt geprägt, ohne Ehrenamt würde es viele soziale und verbindende Strukturen wie Nachbarschaft und Vereinsleben gar nicht geben – dieser Tenor ist mehrfach an den Dialogtischen im Raum zu hören. Fast sechzig Menschen diskutieren, tauschen sich aus, mit an jedem Tisch ist jeweils ein Redaktionsmitglied – zuhören und Themen sammeln, wie das von Sabrina Fell, eine junge Landwirtin aus Xanten, die sich wünscht, dass Landwirtschaft ein regelmäßiges Gesicht bekommt. "Das sind Emotionen pur, wenn wir zum Saisonbeginn im Frühling das Gras schneiden", erzählt sie und möchte auch selbst gerne mehr davon sehen.
Einen Wunsch teilen die meisten Gäste des Abends – einen besseren Überblick der Themenvielfalt der digitalen Angebote. "Arbeitet an Eurer Sichtbarkeit im Netz, habt keine Angst vor Veränderung und vielleicht gibt es ja auch irgendwann lokale Nachrichten auf TikTok" sagt eine junge Dame und lächelt motivierend in die Abschlussrunde, wissend, dass sie da womöglich einen Nerv getroffen hat.
In der Digitalunit sei das bereits ein wichtiges Thema und das Stichwort heißt Distribution erklärt Gabi Ludwig, Chefredakteurin der Landesprogramme in einem anschließenden Interview, "wir haben das schon identifiziert, dass wir da wirklich sehr viel mehr Kraft reingeben müssen, damit unsere Produkte, liebevoll recherchiert und mit viel Herzblut umgesetzt noch viel mehr Publikum finden."
Landleben trifft ARD - aus Sicht der geladenen Gäste aus dem ländlichen Raum und der Duisburger Redaktion kann das Dialog Format in die nächste Runde gehen.
29.4.2024