Zwei neue Partner kommen rund eineinhalb Jahre nach Start des internationalen Forschungsprojekts "Public Spaces Incubator" dazu und bringen der Initiative zusätzlichen Schub. Die schon bisher in dem Projekt zusammengeschlossenen öffentlich-rechtlichen Partner CBC/Radio-Canada (Kanada), RTBF (Belgien), SRG SSR (Schweiz) und ZDF gaben bei der PBI-Tagung in Ottawa bekannt: Mit der ARD und der australischen ABC bringen ab sofort zwei weitere öffentlich-rechtliche Schwergewichte ihr Know-How bei der Entwicklung innovativer Tools für freie und faire Kommunikation im Netz mit ein. Gleichzeitig wurde die Zusammenarbeit an dem Forschungsprojekt im Rahmen der Arbeit an so genannten "Public Social Spaces" um zwei Jahre bis Frühjahr 2027 verlängert.
"Die ARD und auch ABC nun mit an Bord zu wissen bei diesem wichtigen Projekt, ist ein großer Gewinn für uns", betont ZDF-Intendant Norbert Himmler. "Zusammen mit der Verlängerung um zwei Jahre zeigt das auch, welchen Erfolg unsere Projektarbeit in den vergangenen eineinhalb Jahren bereits erreichen konnte. Erste Prototypen haben wir bereits vorgeführt, bei deren Entwicklung die Nutzerinnen und Nutzer immer eng eingebunden waren. Am Ende werden wir ganz neue Möglichkeiten haben, um unsere digitalen Plattformen noch besser zum respektvollen und konstruktiven Dialog zu nutzen."
Der ARD-Vorsitzende Kai Gniffke ergänzt: "Jeden Tag werden wir mit Informationen überflutet. Vieles davon ist falsch, gefälscht oder bewusst irreführend. Es ist schwierig, zwischen fake news und verlässlicher Information zu unterscheiden – und so geht es am Ende um Vertrauen. Darum ist der Austausch mit unseren Nutzerinnen und Nutzern so wichtig. Da erklären wir, wer wir sind und wie wir arbeiten. Wir übernehmen die Verantwortung für unsere Inhalte. Dialog macht User zu Gesprächspartnern und schafft so das gegenseitige Vertrauen, das Sicherheit gibt."
Beim "Public Spaces Incubator" entwickeln die Partner gemeinsam Lösungen, um Websites, Apps und andere digitale Plattformen der Sender besser für den öffentlichen Dialog nutzbar zu machen. Im Mai waren bereits erste Prototypen gezeigt worden. Auch auf der re:publica in Berlin hatten die Partner ihre Pläne in einer Diskussionsrunde vorgestellt. Die Arbeit an den Prototypen wird nun im Laufe dieses Jahres zusammen mit ARD und ABC fortgesetzt. Aktuell ist geplant, im Frühjahr 2025 mit ersten Testversionen an den Start zu gehen.
CBC/Radio-Canada ist die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt Kanadas. Ihr Auftrag ist es, die Bevölkerung zu informieren, aufzuklären und zu unterhalten. Dadurch spielt CBC/Radio-Canada eine zentrale Rolle bei der Stärkung der kanadischen Kultur. Als vertrauenswürdige Nachrichtenquelle bietet CBC/Radio-Canada eine einzigartige kanadische Perspektive – sei es auf Nachrichten, aktuelle Themen oder das Weltgeschehen. Das unverwechselbare Unterhaltungsprogramm zieht Zuschauerinnen und Zuschauer aus dem ganzen Land in den Bann. CBC/Radio-Canada ist national und regional verwurzelt und bietet vielfältige Inhalte in Englisch, Französisch und acht einheimische Sprachen. Über Radio Canada International (RCI) werden auch Inhalte auf Spanisch, Arabisch, Chinesisch, Punjabi und Tagalog sowie in den beiden Amtssprachen Englisch und Französisch angeboten. CBC/Radio-Canada treibt den Medienwandel voran, um die Bedürfnisse der Kanadier in einer digitalisierten Welt zu erfüllen.
RTBF ist der öffentlich-rechtliche Rundfunk für die frankophone Bevölkerung Belgiens. RTBF produziert, veröffentlicht und vertreibt Inhalte auf allen Plattformen: im Fernsehen, Radio und Internet sowie in den Sozialen Medien und auf der eigenen Streaming-Plattform "Auvio". RTBF stellt das Publikum konsequent in den Mittelpunkt seiner Produktionen und achtet bei seinen Angeboten darauf, die Vielfalt abzubilden. Um die Werte des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in einer zunehmend digitalen Gesellschaft zu vermitteln, erfüllt die RTBF-Gruppe folgenden Auftrag: die pluralistische und unabhängige Information gewährleisten, die Kultur fördern, das kulturelle Erbe erhalten und pflegen, zum kollektiven Gedächtnis beitragen, aber auch Unterhaltung und Bildung bereitstellen sowie zur Förderung der lokalen Wirtschaft beitragen.
Die SRG umfasst fünf Unternehmenseinheiten (RSI, RTR, RTS, SRF, SWI swissinfo.ch), die Generaldirektion sowie die Tochtergesellschaft SWISS TXT. Mit rund 6900 Beschäftigten beziehungsweise 5500 Vollzeitstellen, 17 Radio- und 7 TV-Programmen sowie ergänzenden Websites und Teletextdiensten ist die SRG das größte Unternehmen für audiovisuelle und elektronische Medien in der Schweiz. Ihre Radioprogramme und in der Hauptsendezeit auch ihre Fernsehprogramme sind in allen vier Sprachregionen der Schweiz marktführend. Die Unternehmenseinheiten der SRG informieren, unterhalten und tragen zur Bildung bei. Ihre Angebote erfüllen Ansprüche von Mehr- und Minderheiten, decken eine breite Themenpalette ab und zeichnen sich durch Qualität, Relevanz und Vielfalt aus. Sie verbreiten ihre Programme über Radio, Fernsehen, Internet, HbbTV, Teletext und Mobile Services für alle, jederzeit und überall zu gleichen Bedingungen.
Das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) ist ein von den Bundesländern gemeinsam getragenes öffentlich-rechtliches Medienunternehmen, das drei lineare Fernsehprogramme anbietet: ZDF, ZDFneo und ZDFinfo. Zeitunabhängig präsentiert das ZDF seine Inhalte in der ZDFmediathek sowie über Drittanbieter im Netz. Darüber hinaus ist das ZDF an 3sat, ARTE, phoenix, KiKA sowie dem Content-Netzwerk funk beteiligt, das sich an 14- bis 29-Jährige richtet. Das ZDF vermittelt laut seinem Auftrag mit einem Angebot aus Information, Bildung und Unterhaltung einen objektiven Überblick über das Weltgeschehen und insbesondere ein umfassendes Bild der deutschen Wirklichkeit. Die Programme des ZDF sind den publizistischen, ethisch-moralischen und gesellschaftlichen Standards und rechtlichen Vorgaben der Sachlichkeit, Objektivität, Ausgewogenheit, Unabhängigkeit und Fairness verpflichtet. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ZDF sind an den Standorten Sendezentrum Mainz, Hauptstadtstudio Berlin sowie in 16 Inland- und 18 Auslandstudios für das Programm tätig. Bei der Initiative Public Spaces Incubator arbeitet das ZDF mit ZDF Digital als Partner zusammen, um Technologie, Design, Innovation und Inhalte im Projekt zu verknüpfen.
Die Abkürzung "ARD" steht seit 1950 für "Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland". In dieser Arbeitsgemeinschaft haben sich neun öffentlich-rechtliche Medienhäuser zusammengeschlossen. Auch die ARD hat den gesetzlichen Auftrag, allen Menschen in Deutschland einen umfassenden Überblick über das internationale, europäische, nationale und regionale Geschehen in allen wesentlichen Lebensbereichen zu geben. Dazu gehören Kultur, Bildung, Information, Beratung und Unterhaltung. Die ARD bietet derzeit insgesamt 17 Fernsehprogramme (darunter das bundesweite Gemeinschaftsprogramm "Das Erste" und die dritten Programme, ARD alpha und One), 64 regional ausgerichtete Hörfunkprogramme sowie umfangreiche Streaming-Inhalte mit etwa 200.000 wechselnden Videos in der ARD Mediathek sowie Webradio, Podcasts und vielem mehr in der ARD Audiothek. Die ARD arbeitet mit dem ZDF in vielen Bereichen zusammen, etwa bei gemeinsamen Angeboten wie funk, KiKA, 3sat, Arte oder Phoenix. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland wird gemeinschaftlich durch den Rundfunkbeitrag finanziert. Zehntes Mitglied der ARD ist der aus Steuermitteln finanzierte Auslandssender Deutsche Welle (DW).
Die “Australian Broadcasting Corporation” (ABC) ist Australiens nationaler öffentlich-rechtlicher Sender. Ihr Anspruch ist es, Nachrichten, Informationen und Unterhaltung zu bieten, der verschiedene Altersgruppen und Interessen abdeckt und auf allen Plattformen kostenfrei verfügbar ist.
New_ Public arbeitet mit Forscherinnen, Ingenieuren und Designerinnen sowie Communities zusammen mit dem Ziel, gesunde öffentliche digitale Räume zu gestalten und zu fördern. New_ Public bringt eine wachsende Gruppe von Akteuren zusammen, die Community-Building-Plattformen schaffen und damit den demokratischen Diskurs stärken. Die Mitbegründer Eli Pariser und Talia Stroud haben mit ihrer Arbeit an "Civic Signals" eine Grundlage geschaffen, um bestehende digitale Plattformen zu verbessern sowie eine Inspiration für zukünftige Produkte zu sein. Das Team von New_ Public unter der Leitung von Eli Pariser und Co-Direktorin Deepti Doshi besteht aus Designerinnen, Technologen, Zukunftsforscherinnen und Community-Buildern. Gemeinsam entwickeln sie Modelle, damit sich Menschen besser verstehen und vernetzen sowie soziale Technologien kompetent verwenden, pflegen und unterhalten können.
10.10.2024