Mehr Arbeitsteilung und Koordination, eine bessere Bündelung und Steuerung von Ressourcen für mehr Exzellenz und die Stärkung digitaler Plattformen: Das sind die Ziele des seit gut einem Jahr laufenden ARD-Reformprozesses.
Ein zentraler Baustein ist dabei die Einrichtung journalistischer Kompetenzcenter, in denen überregionale Programmangebote für Fernsehen, Radio, ARD Mediathek, ARD Audiothek, Online sowie Social Media produziert und allen ARD-Medienhäusern zur Verfügung gestellt werden. Die drei Kompetenzcenter "Klima", "Verbraucher" und "Gesundheit" sind derzeit im Aufbau und gehen noch in der ersten Jahreshälfte 2024 an den Start.
Die Intendantinnen und Intendanten der ARD haben jetzt in Frankfurt (Oder) beschlossen, dass in drei weiteren journalistischen Themenbereichen enger als bisher zusammengearbeitet werden soll:
Die Vermittlung von Wissens- und Bildungsinhalten gehört zum Kernauftrag der ARD und soll durch ein entsprechendes Kompetenzcenter qualitativ gestärkt und noch mehr auf digitale Plattformen ausgerichtet werden. Auch die Angebote für den Schulbereich sollen hier für alle Ausspielwege gebündelt werden. Nach der jüngsten ARD Akzeptanzstudie finden drei Viertel der Deutschen, dass Bildungsinhalte für Schüler, Schülerinnen und Lehrkräfte eine wichtige Aufgabe der ARD sind. Durch das künftige Kompetenzcenter werden Dopplungen verhindert, Aufwände reduziert und mehr exzellente Inhalte ermöglicht – von größeren Wissenschafts-Recherchen bis hin zu aufwendigen grafischen Umsetzungen.
Ein neues Kompetenzcenter "Reisen" setzt bei den vielfältigen Reisedokumentationen der ARD an, bündelt sie und strafft das Angebot – mit dem Ziel, die Dokus künftig konsequent nach den Anforderungen der digitalen Ausspielwege herzustellen. So werden Reiseinhalte verstärkt auch für ein jüngeres Publikum attraktiv gemacht. Die neuen Angebote werden auch im Fernsehen ausgestrahlt, aber nicht mehr primär dafür produziert. Neben überregionalen Reisethemen soll auch ein gemeinsames regionales Format für die ARD Mediathek im Kompetenzcenter koordiniert werden, für das alle ARD-Medienhäuser aus ihren Sendegebieten zuliefern. Geplant sind auch Podcast-Angebote für die ARD Audiothek.
Kochen und Kulinarik sind einerseits Teil der regionalen Identität, andererseits auch Ausdruck von Vielfalt und der bewegten Geschichte unseres Landes. Diese generationenverbindenden Themen werden sich auch weiterhin in den Angeboten der ARD widerspiegeln. Die ARD-Medienhäuser werden sich aber auch hier in Zukunft in einer virtuellen Gemeinschaftsredaktion stärker vernetzen. Diese bekommt die Aufgabe, die bereits geplanten Pool-Lösungen für die Dritten Programmen umzusetzen, das Angebotsportfolio besser aufeinander abzustimmen und attraktive Projekte für ARD Mediathek, ARD Audiothek und Online anzuschieben.
Über die Federführungen der neuen Einheiten wird bis April entschieden. ARD-intern werden außerdem bis zum Jahresende weitere Themenfelder geprüft, in denen eine vertiefte Zusammenarbeit in Form von Kompetenzcentern oder Gemeinschaftsredaktionen sinnvoll ist. Ziel des ARD-weiten Reformprozesses ist es, durch verstärkte Kooperationen, Arbeitsteilung und die Bündelung von Aufgaben die Aufwände zu reduzieren – vor allem bei Fernseh- und Radioangeboten. Dafür kann dann stärker in attraktive regionale und digitale Angebote investiert werden. Damit reagiert die ARD auf das geänderte Mediennutzungsverhalten, um gemäß Auftrag ein qualitativ hochwertiges Portfolio für die gesamte Bevölkerung bereitzustelle
8.2.2024