Die ARD macht Programm für alle Menschen in Deutschland. Für alle Menschen bedeutet: auch jene, die nicht sehen oder hören können oder Schwierigkeiten mit komplizierten Texten haben. Das setzt voraus, dass die Angebote barrierefrei sind. 97% der Inhalte im gemeinsamen TV-Programm der ARD "Das Erste" sind bereits untertitelt, fast 1.900 Stunden Programm wurden 2022 mit Gebärden-Übersetzung gezeigt, darunter die Sendung "Anne Will", "Die Sendung mit der Maus" oder auch viele Märchenfilme für Kinder. Immer mehr Text- und Audio-Angebote gibt es in leichter Sprache. Die ARD wird ihr Engagement im Bereich Barrierefreiheit in den kommenden Jahren weiter verstärken.
Hinzu kommen technische Projekte, die den Menschen den Zugang zu den barrierefreien Angeboten der ARD erleichtern.
Laut LEO Studie von 2018 leben in Deutschland 6,2 Millionen funktionale Analphabeten. Sie können zwar einzelne Wörter oder Sätze lesen, haben aber Schwierigkeiten, komplexere Zusammenhänge zu erfassen. Zudem wird die Welt in der Wahrnehmung vieler Menschen immer komplizierter. Die ARD plant, eine tägliche Ausgabe der tagesschau in einfacher Sprache zu produzieren, die das Wichtigste vom Tage zusammenfasst. Eine Ausspielung ist auf tagesschau.de, tagesschau24, in der ARD Mediathek und auf den Social Media Accounts der tagesschau (tiktok, Instagram, WhatsApp) geplant.
Gerade bei gehörlosen jüngeren Kindern, die altersgemäß noch nicht lesen können, ist es wichtig, dass sie das Programm in Gebärdensprache übersetzt bekommen. Zusätzlich zur Untertitelung wird die ARD hier künftig ihr Angebot ausbauen. Ebenfalls wird die ARD einen Schwerpunkt setzen bei Sendungen für blinde und sehbehinderte Kinder. Hier werden zum Beispiel Kinderserien mit Audiodeskription versehen. Bereits seit Januar 2023 werden die Kinderserien am Sonntagmorgen in einer Hörfilmfassung produziert.
Die ARD wird auf technischer Seite die automatisierte Live-Untertitelung ausbauen. Dazu nutzt sie KI-basierte Transkription. Diese kann Untertitel bereitstellen für Programminhalte, wie zum Beispiel Nachrichten oder Livesendungen, die bislang wegen des Aufwands nicht mit Untertiteln versehen werden konnten.
Das Projekt "IP-Audiosync" ermöglicht die Bereitstellung weiterer Tonkanäle zur Unterstützung der Barrierefreiheit und insbesondere auch deren individuelle Nutzung über Mobilgeräte zur Stärkung der Inklusion: Die Wiedergabe der zusätzlichen Tonversionen kann dabei sowohl über das TV-Gerät als auch – zur individuellen Nutzung – über ein Mobilgerät erfolgen. Ziel ist es, diese Technik betriebstauglich auszubauen, so dass die Tonkanäle auch bei Livesendungen zur Verfügung stehen.
Der oben skizzierte Aktionsplan Barrierefreiheit umfasst den Zeitraum 2023 bis 2025 und kostet rund 3,4 Millionen Euro. Die Finanzierung wird von den Sendern der ARD gemeinsam getragen. Neben den gemeinsam finanzierten Angeboten streben auch die einzelnen Landessender weitergehende Schritte in ihren Häusern an, um die Barrierefreiheit voranzutreiben.
Das Thema Barrierefreiheit ist nur eines von vielen, das den gesellschaftlichen Wert der ARD zeigt. Die ARD liefert ihren Nutzerinnen und Nutzern jeden Tag verlässliche Informationen und ein vielseitiges Programm. So erreicht der Medienverbund fast die gesamte Bevölkerung in Deutschland. Drei von vier Menschen nutzen jeden Tag mindestens ein Angebot der ARD. Fast 90 Prozent der Menschen tun dies mindestens einmal in der Woche. Vor allem die Radiosender der ARD begleiten die Menschen in ihrem Alltag. Hier sind es fast 35 Millionen Menschen die täglich mindestens ein öffentlich-rechtliches Angebot nutzen.
Die ARD will mit ihren Nutzerinnen und Nutzern über dieses Programm in den Austausch kommen, weshalb beispielsweise Regionalstudios ihre Tür öffnen, mehrstündige Debatten auf den Onlineplattformen Twitch oder Instagram stattfinden und virtuelle Führungen in den Auslandsstudios der ARD angeboten werden.
Die Medienlandschaft ist heute sehr viel komplexer als früher. Im Rahmen ihres Bildungsauftrags sieht die ARD es als eine ihrer zentralen Aufgaben an, vor allem Heranwachsende darüber zu informieren, wie Medien funktionieren und wie man z.B. echte Texte und Bilder von Fälschungen unterscheidet. Und diese Angebote werden angenommen: Am 15. November nahmen z.B. mehr als 14.400 Schülerinnen und Schüler ab der 8. Jahrgangsstufe am ARD-Jugendmedientag zum Thema "Alles KI?" teil. In rund 220 Workshops und Veranstaltungen gaben Journalistinnen und Journalisten ihr praktisches Wissen weiter.
Die ARD hat jüngst den Deutschen Nachhaltigkeitspreis gewonnen. Klima- und Umweltschutz sind in der ARD nicht nur Themen der Berichte, sondern die ARD sieht sich auch in der Pflicht, ihr Programm ressourcenschonend und CO2-arm zu produzieren. Weitere Infos dazu finden Sie hier.
Wie das unabhängige WifOR-Institut in diesem Jahr nachwies, ist die ARD ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der deutschen Kultur- und Medienbranche. Nahezu ihre kompletten Einnahmen (überwiegend aus dem Rundfunkbeitrag) investiert die ARD in Deutschland, etwa in deutsche Produktionsfirmen. Damit ist der Verbund der Medienhäuser fast ausschließlich "Made in Germany" und sichert über 77.000 Arbeitsplätze. Außerdem fördert sie junge Talente. Allein im vergangenen Jahr hat die ARD 766 Auszubildende angestellt, 399 Volontärinnen und Volontäre ausgebildet und über 1.700 Praktikumsplätze angeboten.
Die ARD baut sich um, damit sie für die Herausforderungen der digitalen Medienwirklichkeit gut aufgestellt ist. Denn es gibt gute Gründe, warum es in Deutschland einen starken öffentlich-rechtlichen Rundfunk und damit eben auch eine starke ARD gibt: ard.de/die-ard
30.11.2023