Zusammenarbeit mit ZDF und Deutschlandradio verabredet / ARD-Vorsitzender Buhrow: "Digitale Heimat für Kulturbegeisterte"
Die ARD wird ein digitales und innovatives Kulturangebot in Mitteldeutschland aufbauen. Darauf haben sich die Intendantinnen und Intendanten der ARD bei einer Videoschalte am Mittwoch verständigt.
"Das neue Kulturangebot soll eine vielfältige, digitale Heimat für Kulturbegeisterte werden", sagt ARD-Vorsitzender Tom Buhrow. "Allen ARD-Sendern ist die Kultur schon immer besonders wichtig – nicht nur, aber besonders in den Kulturwellen im Radio und in den dritten Fernsehprogrammen. Dazu kommt das Engagement der ARD-Ensembles. Dies wollen wir sichtbarer machen."
Unter Federführung des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) wird die Redaktion die Aufgabe haben, Konzerte, Ausstellungen und weitere Kulturerlebnisse aus den einzelnen Sendegebieten der ARD zu bündeln. Ziel ist es, diese Inhalte für die Menschen in ganz Deutschland besser auffindbar und zugänglich zu machen. Die Angebote werden auch über die ARD Audiothek und die ARD Mediathek verbreitet.
Zuletzt waren während der Corona-Krise zahlreiche Initiativen und vorübergehende Formate in fast allen Landesrundfunkanstalten entstanden, die das breite Spektrum der kulturellen Arbeit in den Regionen abbilden. Aufbauend auf diesen Erfahrungen soll die Redaktion deshalb auch originär neue Inhalte und innovative Formate entwickeln.
MDR-Intendantin Karola Wille, deren Sender die Idee des gemeinsamen Kulturangebots entwickelt hat, verweist auf die besonderen kulturellen Höhepunkte der vergangenen Wochen: "Ob virtuelle Buchmesse der ARD oder aber die besondere Johannes-Passion aus der Thomaskirche, die Klassikfreunde weltweit trotz Abstand vereinte – Kultur schafft Gemeinschaft und sorgt für Zusammenhalt."
Kaum eine Region in Europa habe solch eine Vielfalt und Dichte von Kunst und Kultur zu bieten: "Von Bach bis Bauhaus, von Goethe bis Wave-Gotik-Treffen – Mitteldeutschland ist ein wunderbarer Ort, um Brücken zu schlagen, zu verbinden, neugierig zu machen, und all dies im dreißigsten Jahr der deutschen Einheit", so Wille.
Insgesamt stellen die ARD-Landesrundfunkanstalten, mit Ausnahme des Bayerischen Rundfunks, jährlich eine Summe von fünf Millionen Euro bereit. Der BR beteiligt sich auf eigenen Wunsch nicht an diesem Angebot.
Was als Idee Anfang 2019 entstand, soll Anfang 2021 starten, wenn die Gremien dem Plan zustimmen. Die aktuelle KEF-Empfehlung verlangt den Landesrundfunkanstalten absehbar weitere Einsparungen ab, trotzdem wird die ARD als Senderverbund in diesem Rahmen das Kulturangebot ohne Zusatzbedarfe anschieben.
Das Deutschlandradio wird an dem Vorhaben ebenso mitwirken wie das ZDF. Inhalte aus den jeweiligen Kulturangeboten werden gegenseitig verlinkt. Für ein dann vernetztes öffentlich-rechtliches Kulturangebot bringt der Mainzer Sender darüber hinaus mit ZDFkultur gesammelte Erfahrungen ein.
20.5.2020