Das Deutsche Rundfunkarchiv (DRA) ist eine Stiftung von ARD und Deutschlandradio mit den beiden Standorten Frankfurt am Main und Potsdam-Babelsberg. Das Archiv umfasst wertvolle Teile der audiovisuellen Überlieferung Deutschlands. Die Schwerpunkte der Bestände sind der Rundfunk vor 1945 sowie das DDR-Fernsehen und der DDR-Hörfunk bis 1991.
Das DRA verfügt über vielfältige Bestände an Ton- und Bildträgern, Schriftgut, Publikationen und Sachzeugnissen. Die audiovisuelle Überlieferung geht bis zum Beginn der Tonaufzeichnung zurück und dokumentiert insbesondere die Entwicklung des Rundfunks in Deutschland innerhalb von drei politischen Systemen: Weimarer Republik, Nationalsozialismus und DDR. Große Teile der Hörfunk- und Fernsehbestände liegen mittlerweile digital vor.
Die frühen Töne im Bestand des DRA stammen aus den Pionierjahren der Tonaufzeichnung, noch bevor es den Rundfunk gab. Tonträger wie Edison-Walzen und Schellackplatten wurden am Ende des 19. Jahrhunderts erfunden und können im DRA noch heute abgespielt werden.
Der 29. Oktober 1923 gilt als die Geburtsstunde des deutschen Rundfunks. Erst ab 1929 konnten Rundfunksendungen jedoch aufgezeichnet und archiviert werden. Dies lässt sich auch an den Rundfunküberlieferungen im DRA aus der Zeit der Weimarer Republik nachvollziehen, die bis ins Jahr 1929 zurückgehen. Hervorzuheben sind Publikationen und Tonaufnahmen der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft sowie Fotografien aus der Pionierzeit des Radios, die einen Eindruck von der technischen Ausstattung der frühen Sendeanstalten vermitteln.
Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde das Massenmedium Rundfunk zum zentralen Propagandainstrument. Die umfangreich überlieferten Tonaufnahmen der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft dokumentieren die Arbeitsweise des NS-Rundfunks auf einzigartige Weise. Ergänzt wird der Bestand um Sammlungsschriftgut und Publikationen aus den 1930er Jahren. Der Bestand umfasst außerdem zahlreiche Fotografien, beispielsweise Aufnahmen von den Olympischen Spielen 1936.
DDR-Hörfunk und Fernsehen sind im DRA umfassend dokumentiert. Von den Anfängen des Rundfunks zur Zeit der Sowjetischen Besatzungszone bis zum Ende des DDR-Fernsehens am 31. Dezember 1991 sind zahlreiche Sendungen überliefert. Ergänzt werden die Hörfunk- und Fernsehbestände um das entsprechende Verwaltungs- und Programmschriftgut. Erwähnenswert ist auch der Bestand an Fotografien mit einer umfassenden Dokumentation von DDR-Sendereihen wie "Polizeiruf 110" oder "Unser Sandmännchen".
Im DRA befinden sich ergänzende Sammlungen, die einen Bezug zur deutschen Rundfunkgeschichte haben, zum Beispiel Vor- und Nachlässe von Personen wie Hans Bredow, dem ehemaligen Vorsitzenden der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft. Hervorzuheben sind außerdem die Schriftgutbestände des SFB (Sender Freies Berlin) und des RIAS (Rundfunk im amerikanischen Sektor). Auch historische Akten der ARD sind im DRA archiviert und in der Regel, sofern sie älter sind als 30 Jahre, für Wissenschaft und Forschung zugänglich. Dazu zählen beispielsweise die Akten der Programmdirektion Deutsches Fernsehen.
Gerne unterstützt das DRA Ihre Forschungen. Unsere Datenbanken sind online leider noch nicht zugänglich, aber unser Infoservice-Team freut sich auf Ihre Anfrage. Wir recherchieren für Sie in Bestandsdatenbanken und weiteren Findmitteln und stellen Ihnen Datenbankauszüge zur Verfügung. Vor Ort können Sie Sendungen sichten bzw. anhören und Einsicht in Schriftgut- und Bildbestände nehmen. Bitte vereinbaren Sie vor Ihrem Archivbesuch einen Termin. Einige Fernseh- und Hörfunksendungen können wir Ihnen auch digital als Stream zur Verfügung stellen.
Die Erstberatung, die Archivnutzung und die Einsichtnahme vor Ort sind für Nutzer:innen aus den Bereichen Wissenschaft und Forschung kostenlos. Die Kosten für die Erstellung von Kopien von Audio- und Videoinhalten entnehmen Sie bitte der Übersicht Selbstkostenbeteiligung.
Auch Anfragen aus den Bereichen Kultur, Lehre und Bildung unterstützen wir gerne. Hier finden Sie ausführliche Informationen zur Nutzung der DRA-Archivbestände. Bitte beachten Sie auch unsere Benutzungsordnung.
E-Mail: infoservice@dra.de
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Servicezeiten: Montag bis Freitag 9 – 17 Uhr
Besuchszeiten nach Vereinbarung
Brigitta Hafiz und Julia Sommer sind zuständig für die Auskünfte zu den Beständen des ehemaligen Hörfunks und Fernsehens der DDR.
Susanne Hennings ist zuständig für die Auskünfte zu den Beständen vor 1945, zum ARD-Schriftgut inkl. Programmdaten sowie den historischen Aktenbeständen von RIAS und SFB.
Dr. Götz Lachwitz, Susanne Hennings und Maximilian Seiler sind zuständig für allgemeine und ARD-weite Anfragen zu den Archiven in der ARD und von Deutschlandradio.
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Weiterführende Informationen finden Sie online auf www.dra.de.
15.8.2024