Barrierefreiheit der ARD-Mediathek

Thomas Laufersweiler an Informationsstand der ARD Mediathek (Bild: ARD)

Mehr als 200.000 Beiträge sind über die ARD Mediathek gleichzeitig zugänglich – dieser Umfang ist eine Herausforderung für die Präsentation der Inhalte. Denn das Ziel ist es, dass alle Nutzerinnen und Nutzer schnell und problemlos die Filme, Serien und Dokus finden, für die sie sich interessieren. Neben der Startseite, den Rubriken und Themenwelten ist hier die Suche besonders wichtig.

Weiterentwicklung der Suche

Vor diesem Hintergrund hat ARD Online die Suche grundlegend verbessert und die darunterliegende Suchtechnologie ausgetauscht. Dadurch wurde es möglich, dass die Suche bereits nach wenigen eingegebenen Buchstaben Vorschläge macht und auch bei Tippfehlern in der Suchworteingabe die richtigen Sendungen finden kann. Die Weiterentwicklung der Suche ist damit nicht abgeschlossen, sondern für ARD Online ein nachhaltiger, fortlaufender Prozess.

Suchergebnisse filtern

Ein spezifischer Wunsch von Nutzerinnen und Nutzern – aber auch von den Gremienvorsitzenden der ARD (GVK) – war die Möglichkeit, die Ergebnisse der Suche sortieren zu können. Das Team von ARD Online hat diese Anforderung umgesetzt: Die Suchergebnisse können jetzt gefiltert werden – nach Untertiteln, Audiodeskription (Hörfassung), Gebärdensprache und danach, ob sie kindgerecht sind. Gerade für Menschen, die auf barrierefreie Elemente angewiesen sind, ist das eine deutliche Verbesserung.

Maßnahmen für die Barrierefreiheit

Für die ARD hat die Barrierefreiheit einen besonderen Stellenwert. Darum wurde in der ARD Mediathek eine eigene Rubrik "Barrierefreiheit" auf gleicher Ebene wie Filme, Serien und Dokus eingerichtet. Das ermöglicht einen direkteren Zugang zu Inhalten mit Untertiteln, Audiodeskription und Gebärdensprache. Auch auf den Seiten der herausgehobenen Serien werden die Audiodeskriptionsfassungen prominent angeboten. Und in vielen Ausspielwegen kann sich der Player merken, welche barrierefreien Versionen zuletzt genutzt wurden, und bietet das nächste Video dann mit der gleichen Einstellung an.

In der ständigen Weiterentwicklung der ARD Mediathek ist es eine besondere Herausforderung, das Angebot gleichzeitig sowohl für Sehende als auch für Sehbehinderte und Blinde zu verbessern. Veränderungen, die für Sehende einen großen Vorteil darstellen, können im Einzelfall für Blinde oder Sehbehinderte die Nutzung erschweren. Das war bei der Weiterentwicklung des Players der Fall. Um die Nutzung in solchen Fällen besser zu verstehen, hat ARD Online den Kontakt zu Betroffenen gesucht.

Im Austausch mit Betroffenen

Auf dem Braille-Festival für Blinde und Sehbehinderte Anfang Mai 2024 war die ARD Mediathek mit Unterstützung des SWR mit einem Stand vertreten und hat in einem Werkstattgespräch intensiv mögliche Verbesserungen diskutiert. Geplant ist, die Möglichkeiten der Personalisierung für die Barrierefreiheit zu nutzen: Wer ein ARD-Konto hat, also die ARD Mediathek mit einer Anmeldung nutzt, kann jetzt schon bestimmen, dass Untertitel immer angezeigt werden. Diese Einstellung wird erweitert werden auf Audiodeskription und Gebärdensprache. Wer also auf eine Hörfassung angewiesen ist, kann zukünftig die Einstellung "Audiodeskription immer anzeigen" auswählen. Die Auswahl im einzelnen Video wird dann nicht mehr notwendig sein.

ARD Online ist über verschiedene Wege im Kontakt mit Betroffenen – und will diesen Austausch über ein User-Board weiter intensivieren. Ziel ist es, dass bereits in einer frühen Phase der Konzeption und Umsetzung die Erfahrungen von Betroffenen genutzt werden können und die Entwicklerinnen und Entwickler Detailfragen direkt stellen können, um die Verbesserungen optimal umsetzen zu können. Wer auf Barrierefreiheitsangebote angewiesen ist und ARD Online bei Tests und offenen Fragen unterstützen möchte, kann an die Mailadresse barrierefreiheit-testen@ard.de schreiben.

Autor: Thomas Laufersweiler leitet das Team der ARD Onlinekoordination bei ARD Online

5.6.2024