Harald Freiling (Bild: HR /Ben Knabe)
"Mein Tipp: Wenn Sie als Vorsitzende oder Vorsitzender eines Rundfunkrats einmal in der Presse zitiert werden wollen, dann sagen Sie nichts zu Zukunftsfragen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und erst recht nicht zur Bedeutung der ehrenamtlichen Arbeit in den Aufsichtsgremien, sondern sagen Sie etwas zum Gendern. Zum Hintergrund: Die Meinungen im Rundfunkrat sind so plural, wie in der Gesellschaft, und wir haben das auch wiederholt mit den Programmverantwortlichen diskutiert – auch wenn ich mir Sendungen des Hessischen Rundfunks schon rund um die Uhr anhören oder ansehen muss, um mal auf ein ‚Gendern mit Sonderzeichen‘ zu stoßen. Trotzdem habe ich mir erlaubt, die Absicht der neuen hessischen Regierungsmehrheit zu kommentieren, man wolle den Verzicht auf das Gendern mit Sonderzeichen auch für den öffentlich-rechtliche Rundfunk "festschreiben". Stichwort: Politik- und Staatsferne. Mit dem oben beschriebenen medialen Erfolg!"
– Harald Freiling, Vorsitzender HR-Rundfunkrat
Katrin Hatzinger (Bild: Deutschlandradio /Anke Beims)
"Gerade hinsichtlich der erweiterten Aufsichtspflichten der Gremien – in einer sich zudem rasant wandelnden Medienwelt – ist ein kollegialer Austausch von besonderem Wert. Er dient der Abstimmung und dem Lernen voneinander. Nicht zuletzt deshalb tauscht sich der Hörfunkrat regelmäßig mit einer befreundeten Sendeanstalt zu aktuellen und grundsätzlichen medienpolitischen Themen aus. Zuletzt geschah dies mit Vertreterinnen der MDR-Gremien sowie dem damals gewählten MDR-Intendanten Ludwig im September 2023. Der Fokus lag dabei insbesondere auf den durch die Länder im Medienstaatsvertrag formulierten und deutlich ausgeweiteten Aufgaben der Aufsichtsgremien und die dafür notwendigen Qualitätsrichtlinien."
– Katrin Hatzinger, Vorsitzende Hörfunkrat Deutschlandradio
Karl-Felix Scheele (Bild: BR)
"Veränderung ist natürlich auch bei uns in München ein Thema. Die öffentliche Wahrnehmung von Rundfunk- und Verwaltungsrat und die Erwartungen an beide Aufsichtsgremien haben sich – nicht zuletzt durch die Ereignisse beim rbb – massiv gewandelt. Die Menschen wollen ihre Lebenswirklichkeit in der ARD und im BR wiederfinden. Sie erwarten einen sparsamen Umgang mit dem Rundfunkbeitrag und generell mehr Mitsprache – auch im Sinne von mehr mit dem BR sprechen, wie zum Beispiel bei der Publikumsaktion ‚Mitmischen!‘. Den Gremien, insbesondere dem Rundfunkrat, kommt hier als Interessensvertretung der Gesellschaft eine wichtige Rolle zu – sowohl als Ohr wie auch als Sprachrohr. Für diesen Publikumsdialog müssen wir als Geschäftsstellen-Team zeitgemäße Angebote entwickeln. Angebote, um unsere Mitglieder fit für ihre ehrenamtliche Aufgabe zu machen und um die mitunter recht komplizierte Aufsichtsarbeit allen verständlich zu erklären."
– Karl-Felix Scheele, Leiter BR-Gremienbüro
29.2.2024