Die Gremienvorsitzenden der ARD (GVK) haben bei ihrer Septembersitzung gemeinsame Anstrengungen der Programmverantwortlichen in der ARD gewürdigt, mit den Polit-Talks in der ARD breitere Teile der Bevölkerung anzusprechen. Hierfür müsse die Bandbreite an Themen und Gästen erweitert und stärker auf die Lebenswirklichkeit der Bürgerinnen und Bürger eingegangen werden. Die ARD als regional verankertes Netzwerk sei dazu gut in der Lage. Sie müsse ihre Angebote jetzt im Dienst einer konstruktiven gesamtgesellschaftlichen Verständigung schnell und mutig weiterentwickeln. Die vorgestellten Ansätze halten die Gremienvorsitzenden für vielversprechend und werden das Thema erneut aufrufen, wenn 2024 Änderungen für das Publikum erlebbar sind.
Hierfür setzt die GVK insbesondere auch auf die zuständigen Rundfunkräte von NDR und WDR und den ARD-Programmbeirat. GVK-Vorsitzender Engelbert Günster dazu: "Ich danke den Gremien von NDR und WDR für die bereits im Vorfeld unserer internen Debatte geleistete Arbeit, zu der auch die von der GVK geforderte Befassung mit dem Kostenrahmen und der redaktionellen Endverantwortung gehört. Diese liegt grundsätzlich bei einer letztverantwortlichen Landesrundfunkanstalt, völlig unabhängig davon, ob einzelne Talk-Sendungen in den Häusern selbst oder in Zusammenarbeit mit einer Produktionsfirma verwirklicht werden. Entscheidend ist am Ende die Qualität, sprich der Beitrag der Talksendungen zu einer sachgerechten, freien Meinungsbildung."
Mit Blick auf die Gesamtleistung der ARD im Bereich Talk sind nach Ansicht der GVK neben den Talkshows auch der ARD-Presseclub im Ersten sowie die Gesprächssendungen in den Dritten Fernsehprogrammen sowie im Hörfunk und auf Phoenix zu berücksichtigen. Die Rundfunkratsvorsitzenden werden darauf achten, bei der Beobachtung der regionalen Talkformate durch die Rundfunkräte die Vielfalt der Themen, die Vielfalt der Gäste und ihrer Herkunft zu erhöhen. Wichtig sei neben einer kontroversen und zugleich konstruktiven Gesprächsführung, dass die Chance genutzt wird, Menschen im Internet zu erreichen und interaktiv zu beteiligen, die nicht oder kaum noch fernsehen.
Die GVK freut sich über das rege Interesse der Presse an der regelmäßig geführten Debatte um den Talk. Es zeigt die Relevanz der ARD-Formate und der Arbeit der ehrenamtlichen Rundfunk- und Verwaltungsräte, bei denen die Aufsicht liegt, sowie des ARD-Programmbeirats. Die Sitzungen der Rundfunkräte der Landesrundfunkanstalten sind öffentlich und können teilweise auch live mitverfolgt werden. Informationen dazu gibt es u.a. vierteljährlich im ARD-Gremiennewsletter der GVK (gremiennewsletter.ard.de).
Die Gremienvorsitzendenkonferenz (GVK) der ARD koordiniert die Tätigkeit der Aufsichtsgremien innerhalb des föderalen Medienverbunds. Sie berät die Intendantenkonferenz der ARD bei Grundsatzfragen, insbesondere zur Programmgestaltung und -struktur, zur Organisationsstrategie und zur Medienpolitik. Die GVK setzt sich zusammen aus den Vorsitzenden der Rundfunk- und Verwaltungsräte der neun Landesrundfunkanstalten sowie der Deutschen Welle und der/des Vorsitzenden des ARD-Programmbeirats. Als ständige Gäste nehmen die Vorsitzenden des ARD-Programmbeirats, des Programmbeirats von ARTE Deutschland sowie des Hörfunkrats von Deutschlandradio an den Sitzungen der GVK teil. Derzeit sind Dr. Engelbert Günster (Vorsitzender SWR-Rundfunkrat) als Vorsitzender der GVK, Hans-Albert Stechl (Vorsitzender SWR-Verwaltungsrat) als Vorsitzender des GVK-Finanzausschusses und Prof. Dr. Gabriele Schade (2. Stv. Vorsitzende MDR-Rundfunkrat) als Vorsitzende des GVK-Telemedienausschusses im Amt.
14.9.2023