Die Rechte und Pflichten des Rundfunkrates sind durch unterschiedliche Rechtsänderungen gestärkt und erweitert worden. Durch den gegenwärtigen gesellschaftlichen Diskurs über die Rolle und künftige Ausgestaltung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks gibt es große Erwartungshaltungen an die Arbeit der Gremien. Dem will ich als Vorsitzender durch die Führung der Geschäfte des Rundfunkrats, durch seine Vertretung nach innen und außen sowie Leitung der Sitzungen gerecht werden. Ich möchte vermitteln, Anstöße geben und mit dafür Sorge tragen, dass der Mitteldeutsche Rundfunk seinen staatsvertraglichen Auftrag bestmöglich erfüllt.
Der MDR und die ARD befinden sich in einer laufenden, anspruchsvollen digitalen Transformation, die auch einher gehen wird mit strukturellen Änderungen. Der MDR muss in der kommenden Beitragsperiode ab 2025 seinen Haushalt konsolidieren. Dies stellt eine erhebliche Herausforderung dar. Zusammen mit dem Verwaltungsrat wird sich der Rundfunkrat konstruktiv-kritisch in diesen Prozess einbringen. Ich bin optimistisch, dass hier gute, tragfähige Lösungen für den MDR, für die Programmangebote und auch für betroffene Mitarbeitende gefunden werden.
Die Länder haben angekündigt, im Herbst einen Reformstaatsvertrag vorzulegen, unsere Gremien sind bei der Erarbeitung eines anstalts- und organübergreifenden Public Corporate Governance Kodex (PCGK) gefordert, zudem befinden wir uns im Implementierungsprozess für verbindliche Compliance-Standards und arbeiten als MDR-Rundfunkrat an der Umsetzung der jüngst erlassenen Qualitätsrichtlinie. Dazu kommen die strukturellen und finanziellen Herausforderungen. Dies ist neben den regulären Aufgaben ein anspruchsvolles Programm. Meine Amtszeit beträgt zwei Jahre und ich gehe davon aus, den Rundfunkrat in diesem Zeitraum durch die enge und gute Zusammenarbeit aller Beteiligten unter Einbeziehung der im Gremium vorhandenen Expertise erfolgreich leiten zu können.
Wie möchten Sie sie künftig gestalten? Ich bin neu in der Gremienvorsitzendenkonferenz und möchte in kommenden Gesprächen und anstehenden Sitzungen den Erfahrungsschatz der anderen Mitglieder nutzen. In meiner ersten GVK-Sitzung im April in Leipzig habe ich einen ersten Eindruck der Zusammenarbeit und gemeinsamer Themen gewonnen.
5.6.2024