In der hochkarätig besuchten Veranstaltung am 22. Februar in Berlin wurden die Highlights 2023 des dokumentarischen ARD-Programms vorgestellt. Rund 250 Vertreterinnen und Vertreter der Branche diskutierten die richtungsweisenden Themen des Dokumentarfilm-Genres.
Der ARD-Vorsitzende Kai Gniffke: "Hochwertige Dokumentationen sind seit jeher fester Bestandteil unseres Markenkerns. Hier zeigt sich, was Qualitätsjournalismus bedeutet: Gute Dokus sind nah dran und wahren doch die Distanz. Sie machen Zusammenhänge klar, liefern Hintergründe, ordnen ein, sind trotzdem spannend und manchmal berührend. Sie schaffen es, Augen, Kopf und Herz für relevante Themen zu öffnen. Dokumentationen sind keine Info-Häppchen, sondern ein echtes, wahrhaftiges Stück Welt."
Der Branchentreff ARD TopDocs fand diesmal im historischen Haus des Rundfunks in der Berliner Masurenallee statt – eine Verneigung der Branche vor dem Medium Radio, das in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag feiert. Hausherrin und rbb-Intendantin Dr. Katrin Vernau: "Wir freuen uns, dass wir Gelegenheit haben, den Spirit der Berlinale mit der dokumentarischen Arbeit der ARD verbinden zu können."
ARD-Chefredakteur Oliver Köhr: "Nach zwei Jahren Pause tat es gut, sich wieder persönlich bei unserem Branchentreff auszutauschen. Den Dokumentationen kommt in der ARD eine zentrale Rolle zu. Informationen, spannende Recherchen, mitreißende Reportagen – das steht für die Dokus im Ersten und in der ARD Mediathek. Wir werden das Dokumentarische im Programm weiter stärken: Es geht auch darum, gezielt Akzente mit großen, aufsehenerregenden Dokus zu setzen. Dazu müssen wir unsere Kräfte in der ARD bündeln und gemeinsam mit den Produzentinnen und Produzenten Projekte an prominenter Stelle sichtbar machen."
Vorgestellt wurde der Dokumentarfilm "Stimmen aus dem Krieg": Ein Jahr lang ist das Filmteam um Regisseur David Bolton durch die Ukraine und in andere Länder Europas gereist und hat ukrainische Frauen gebeten, ihre Geschichten zu erzählen – in einer extra für den Film konzipierten, aus Holz gebauten Videobox: unverstellt, ohne Interviewer, ohne Zeitlimit. Die Film ist am Freitag, 24.2.23 um 23:05 Uhr im Ersten zu sehen und online first in der ARD Mediathek.
Nach den großen Erfolgen der "Anchor-Dokuformate" wie "Russland, Putin und wir Ostdeutsche"von Jessy Wellmer und "Trump, Biden, meine US-Familie und ich" von Ingo Zamperoni wird die ARD diese sehr persönlichen Produktionen 2023/2024 fortsetzen. So wird der NDR mit Ingo Zamperoni die Reportage "Meloni, meine italienische Familie und ich" (Arbeitstitel) umsetzen, RBB/NDR mit Jessy Wellmer die Reportage "Was heißt es, ostdeutsch zu sein?" (Arbeitstitel). Außerdem ist eine Dokumentation mit Eckart von Hirschhausen zum Thema "Post-Covid" geplant (WDR). Der Arzt und TV-Moderator gibt mit seinen Filmen Orientierung und Hoffnung. Deshalb ist im Frühsommer 2023 Zeit für einen wirklich letzten Film zu Corona. Deutschlands bekanntester Arzt geht auf Visite im ganzen Land und stellt mit seiner neugierigen und einfühlsamen Art die Frage: "Wie geht es uns denn heute?" Weitere Formate mit prominenten ARD-Presentern sind in Vorbereitung.
Dazu ARD-Doku-Koordinator Thomas Hinrichs: "Die ARD steht für journalistische Exzellenz über alle inhaltlichen Genres hinweg. Glaubwürdigkeit, Verlässlichkeit und Vertrauen steht und fällt mit Personen und Persönlichkeiten. Wir haben diese besonderen Menschen in unseren Reihen. Sie stehen für fachliche Kompetenz und unsere Werte und werden unsere Köpfe sein, die die wichtigen Themen dieser aufregenden Zeit in die Gesellschaft tragen.“
Atemberaubende Naturdokus zählen seit Jahren schon zu den international erfolgreichen Doku-Produktionen der ARD. Im Gespräch mit Thomas Behrend von Blue Planet Film stellte Moderatorin Siham El-Maimouni "Unsere Meere" (NDR/ARTE/WDR) aus der Sendereihe "Erlebnis Erde" vor, eine atemberaubende vierteiligen Serie über die Nord- und Ostsee. Über zwei Jahre lang porträtierte der preisgekrönte Naturfilmer Thomas Behrend mit neuester Drohnen- und Unterwassertechnik sowie Satellitenbildern die beiden Meere.
Beim Thema Klimakrise geht es meist darum, wie schwierig und kompliziert vieles ist – aber ist wirklich alles so hoffnungslos? In der Doku-Serie "Wir können auch anders" suchen Anke Engelke, Bjarne Mädel, Annette Frier und andere Prominente nach Antworten auf die drängendsten Fragen zu Energie, Mobilität, Landwirtschaft, Ernährung, Wohnen und Natur. Sie wollen herauszufinden, wie wir unseren Lebensstil verändern können, ohne an Lebensqualität einzubüßen. Einfach mal machen, statt nur zu reden! Ab 20. März 2023 ist die Dokuserie "Wir können auch anders" (SWR) von Laura Lo Zito und Lars Jessen in der ARD Mediathek zu sehen.
Die ARD Mediathek ist das erfolgreichste Streamingangebot unter den deutschen Fernsehsendern. Dokumentationen tragen maßgeblich zu ihrem Erfolg bei: Im Jahr 2022 ist das Sehvolumen im dokumentarischen Bereich um 13 Prozent gewachsen. Dies Entwicklung ist vor allem auf hochwertige High-End-Dokuserien wie "Being Jan Ullrich" und Formate wie "Feuer und Flamme" zurückzuführen. Solche Leuchttürme punkten auch bei jüngeren Zielgruppen und sollen weiter gestärkt werden. Außerdem setzt die ARD Mediathek in 2023 auf Regionalisierung und Produktionen, die stark in den Regionen verankert sind, führte Jonas Schlatterbeck, Head of Content ARD Online & Leiter Programmplanung, aus.
Die Veranstaltung ARD TopDocs – Der Branchentreff 2023 wurde moderiert von Siham El-Maimouni, bekannt als Moderatorin des ARD-Kulturmagazins ttt.
Alle Informationen und Videos zum ARD TopDocs – Branchentreff und den dokumentarischen Highlights der ARD unter daserste.de/topdocs.
23.2.2023